How to: Wann setze ich SPS-Korallen ein

Viele Aquarianer fragen sich, wann setze ich SPS-Korallen ein. Andere wiederum sind nach einigen Rückschlägen einfach auch verunsichert. Deswegen haben wir den Test gewagt.

Unser SPS Showtank läuft nun seit ca. drei Monaten. Bereits vor einigen Wochen konnten wir deutliches Kalkrotalgen-Wachstum feststellen und hatten somit den Startschuss, dass Becken weiter zu besetzen. Wie ihr bereits aus unseren ersten Blogbeiträgen wisst, haben wir uns in diesem Methoden-Test darauf festgelegt, dass Kalkrotalgen unser Signal für ein ausreichendes Habitat sind. Nachdem ich jetzt allerdings für sechs Wochen in Elternzeit war, haben wir uns dafür entschieden auf meine Rückkehr zu warten, bis wir den ersten Schwung an SPS Korallen einsetzen.

Solltet ihr Fragen irgendeiner Art haben, so freuen wir uns auf einen Kommentar.

Checkliste: Wann setze ich SPS Korallen ein

Um SPS-Korallen eine funktionierende und vitale Umwelt zu schaffen haben wir uns für folgende Schritte entschieden:

• Alkalinität stabil und dkH Schwankung weniger als 0,5° täglich
• Calcium auf 420 mg / L (+/- 15mg) eingestellt
• Phosphat ca. 0,05-0,08, möglichst stabil
• Nitrat 5-8 mg / L möglichst stabil
• Kalkrotalgenwachstum optisch gut sichtbar
• Algenwachstum sichtbar unter Kontrolle

Warum haben wir nicht sofort SPS Korallen eingesetzt

Das Becken durchläuft anfänglich einige Stadien, die es den gewünschten SPS Korallen unter Umständen sehr schwer machen. Diesen Umstand haben wir damit umgangen, dass das Becken – wie ihr in den vorherigen Beiträgen nachlesen könnt – einige Zeit hatte, sich zu stabilisieren.

Wir hatten in dieser Zeit Nährstoff-Schwankungen, Kalkhaushalt-Schwankungen etc. Diese konnten in der Anfangsphase mit Balling-Salzen und entsprechender Fütterung sehr gut kontrolliert werden. Weitere Wasserwechsel sorgten für frische Spurenelemente und bessere Wasser-Qualität.

Diese SPS Korallen haben wir eingesetzt

Nachdem sowohl die ersten Algenplagen, einige Schwankungen sowohl im Kalk- als auch im Nährstoffhaushalt hinter uns liegen und wir wie oben beschrieben unsere Checkliste erfolgreich abhaken können, kamen einige neue Pfleglinge dazu:

Acropora tortuosa - Electric Myagi

• Stylophora pistillata (blau/grün)
• Stylophora pistillata (Milka)
• Montipora digitata (Forest Fire)
• Acropora tumida (Enzmann)
• Pocillopora damicornis (grün)
• Seriatopora caliendrum (silber)
• Monitpora foliosa (ultra red)
• Acropora secale (Joker)
• Seriatopora caliendrum (ultra green)
• Acropora tortuosa (Electric Myagi)
• Montipora digitata (ultra red)
• Montipora hispida (Star Wars)

Wie ihr sehen könnt, handelt es sich mit Ausnahme der Joker und der Electric Myagi um vorwiegend robuste SPS-Korallen. Diese Korallen dienen uns als Indikatorkorallen dafür, ob wir in paar Wochen weitere „heiklere“ SPS-Korallen wie bspw. weitere Acroporen dazusetzen können. Die oberen Riffdach-Bereiche haben wir hierfür frei gelassen.

Was muss ich vor dem Einsetzen von SPS-Korallen beachten

Um möglichst keine Plagen und Parasiten einzuschleppen, folgen wir immer dieser Checkliste:

• Vom Ablegerstein lösen
• In einer guten Dip-Lösung ausreichend baden
• In Tankwasser spülen
• Auf weitere Parasiten untersuchen und ggf. mechanisch entfernen
• Optische Überprüfung
• Lose Koralle mit guten Kleber im Gestein fixieren

90 % aller Probleme liegen erfahrungsgemäß im Ablegerstein der Koralle. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir damit einiges bereits im Vorfeld vermeiden können.

Tipp: Aufgrund dieser Vorgehensweiße sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen, wo die Koralle zukünftig steht, da sich nicht ohne weiteres umsetzen lässt. Zudem bilden die Korallen im Gestein eine stabilere Basalscheibe, die die Korallen im späteren Verlauf besser für stärkere Strömungen bspw. wappnet.

Wo setze ich meine ersten SPS-Korallen hin

Vielleicht fragen sich einige: Wo klebe ich jetzt meine ersten SPS Korallen eigentlich hin? Die meisten der jetzt eingesetzten Korallen sind schnellwüchsige SPS Korallen. Daher haben wir die Korallen eher im unteren bzw. maximal mittleren Riffbereich eingesetzt. So haben sie wunderbar Platz weiterzuwachsen und werden die im oberen Bereich geplanten Acroporen nicht stören.

Habt ihr bspw. tischförmig wachsende Acroporen, bietet sich eine seitliche Fixierung am Gestein an. Buschförmig wachsende wiederum fühlen sich an exponierten Stellen wohl.

EcoTech Marine Coral Glue

Unser Tipp: Überlegt euch im Vorfeld, wo später welche Koralle seinen Platz haben wird. Informiert euch über die Wuchsform, die Wuchsgeschwindigkeit und die Vorlieben eurer Pfleglinge.

Für die Fixierung der Korallen nutzen wir ausschließlich den Ecotech Marine Coral Glue, da wir mit diesem Kleber die besten Erfahrungen gemacht haben. Dieser Kleber zieht ultraschnell an und die Korallen halten bombenfest im Riff.

Wie geht es nun weiter

Wir möchten nun beobachten, wie sich unsere neuen Korallen eingewöhnen und entwickeln. Sollten alle Korallen vital und gesund im Riff stehen, werden wir im weiteren Verlauf etwas „heiklere“ SPS Korallen wie Acroporen im oberen Riffdach nachsetzen.

Natürlich behalten wir weiterhin alle Parameter weiterhin im Blick und versuchen das Becken weiter zu stabilisieren. Hierzu messen wir täglich die Alkalinität und Phosphat. Eine wöchentliche Messung gibt Aufschluss über alle weiteren Wasserwerte wie Calcium, Magnesium und Nitrat.