Fischporträt: Chelmon Rostratus

Veröffentlicht: 24.11.2022
Lesezeit: ca. 4m
Kategorien: Blog Fische
Author: Philipp

Der lateinische Name des Futterspezialisten lautet Chelmon Rostratus im Deutschen ist er auch unter dem Namen Kupferbinden-Pinzettfisch bekannt

Woher kommt der Orangebinden-Pinzettfisch?

Der Ursprung

Den Orangebinden-Pinzettfisch findet man im Indischen und Pazifischen Ozean an den Küsten von Indonesien, den Philippinen, Taiwan, Thailand, Malaysia, Papua Neuguinea und an der Ostküste von Australien. Die erste Erwähnung des Fisches war im Jahre 1758 durch den schwedischen Naturforscher Carl von Linné (Linnaeus), er bestimmte auch die Taxonomie des Fisches. An den oben erwähnten Küsten in einer Tiefe von bis zu 25 Metern. Er hält sich gern in Innenriffen und an steinigen Küsten auf. Der Kupferband Pinzettfisch gehört zu der Familie der Falterfische.

Orangebinden-Pinzettfisch: Taxonomie

Reich: Animalia

Stamm:
Chordata
Klasse:
Actinopterygii
Ordnung:
Perciformes
Familie:
Chaetodontidae
Gattung:
Chelmon
Art:
Rostratus

Wie schaut er aus?

Und wie groß wird er?

Man erkennt den Fisch leicht an seiner Farbgebung und Musterung, der abgeflachte Körper mit hohem Rücken schimmert silbrig-weiß und hat charakteristisch für den Namen vier senkrechte orange Streifen. Durch die Streifen und seinen hochgestreckten Rücken wirkt der Fisch „höher“ als er lang ist.

Auch unverwechselbar ist die langgezogene Schnauze, die mit Borstenzähnen gespickt sind. Oben auf der Flosse hat er einen schwarzen Fleck, der dazu dient Fressfeinde zu verwirren, für die potenziellen Jäger wirkt der Fleck wie ein Auge und somit denken sie, die Fluchtrichtung geht in die Richtung des Augenfleckes. In freier Wildbahn kann der Fisch bis zu 22 Zentimeter groß werden. Im Aquarium bleiben sie aber meistens kleiner.

Den Unterschied zum Westaustralischen Pinzettfisch erkennt man sehr gut, dieser ist zwar auch weis und hat orangene Streifen, aber bei diesem Fisch sind die Streifen nur über dem Auge, vor den Brustflossen und vor der Schwanzflosse. Auch hat der Fisch nur drei statt vier Streifen

Unser Orangebinden-Pinzettfisch frisst aus der Hand Unser Orangebinden-Pinzettfisch frisst aus der Hand

Die Aquarienhaltung des Orangebinden-Pinzettfisch

Das Aquarium sollte schon länger laufen

Für die erfolgreiche Haltung im Aquarium ist der Pinzettfisch gut geeignet, sollte jedoch nur in Aquarien gehalten werden, die schon länger laufen, dazu später mehr. Es gibt nämlich Berichte, dass er so besser Futter findet, bis er sich ans Frostfutter gewöhnt hat. Im Regelfall wird ein Aquarium mit mindestens 500 Litern empfohlen.

Das Schwierige an dem Fisch ist sein Fressverhalten, er frisst sehr langsam und ist auch sehr wählerisch, was seine Nahrung betrifft. Teilweise lässt er sich nur sehr schwer bis gar nicht an Frostfutter gewöhnen, Flockenfutter ignoriert er meist komplett. So sollte man sich schon am besten vorher beim Händler zeigen lassen, ob der Fisch frisst.

Im Meer ernährt sich der Fisch von kleinen Röhrenwürmern, Glasrosen und Würmern. Da er im Meer nach wurmartigem Futter sucht, sollte man das auch in der Auswahl des Frostfutters beachten (Mysis, Artemia, Krill). Diese kann er auch in schon länger laufenden Aquarien gut finden. Aber wie es halt immer so ist, kann es natürlich auch sein, dass er zum Beispiel Glasrosen komplett ignoriert, obwohl man das Tier extra für diese Aufgabe in sein Aquarium gesetzt hat.

Da er sehr langsam frisst, muss man vor allem am Anfang schauen, dass er genug Futter bekommt und das Frostfutter nicht von anderen Fischen weggeschnappt wird. Hier gibt es aber ein paar Tricks. So kann man zum Beispiel einen Frostfutterwürfel in ein abgeschlossenes Gefäß stecken, Löcher hineinmachen und dieses dann im Riff befestigen. Hierfür eignen sich Filmdosen, Ü-Eier, die klassischen gelben Spielzeugverpackungen (natürlich ohne Schokolade 😉). Durch die Löcher hat der Fisch besserer Chancen was von dem Futter abzubekommen, da er mit seiner langen Schnauze viel besser an das Futter kommt als die anderen Fische. Oder wie ihr sicher bei uns auf Instagram gesehen habt, mal genau nachschauen, ob er frisst, indem man ihn mit der Hand füttert, der neugierige Fisch wird nämlich auch sehr schnell zutraulich. Man sollte auch am Anfang mit verschiedenen Frostfutterarten herumexperimentieren, um herauszufinden, welches ihm am besten schmeckt.

An unsere SPS Korallen im Becken ist er auch nicht gegangen, es gibt aber Berichte, dass er manchmal an Lobophyllia geht, diese scheint er aber nur einmal zu probieren, ob es sich um was Leckeres handeln könnte. Es gibt auch Berichte, dass er an das Gewebe von Tridacna Muscheln geht. Diese gehen dann nicht mehr auf oder sterben sogar, wenn er sich längere Zeit an ihnen vergreift.

Allgemein ist der Chelmon rostratus ein super Fisch fürs Aquarium, er ist immer im Riff unterwegs und sucht jede Stelle nach Futter ab, hier scheut er auch nicht vor Überhängen zurück und man kann ihn manchmal aufrecht stehend beobachten, wie er an der „Decke“ des Riffs nach Nahrung sucht.

Hat er sich mal an sein Aquarium gewöhnt und weiß, wer ihm Futter gibt, kommt er auch an die Glasscheibe und stellt sich ins Rampenlicht. Mit den anderen Fischen verträgt er sich sehr gut, bei uns gab es am Anfang nur etwas Stress mit dem gelben Hawaiidoktor, die beiden hatten ihren Disput aber auch schnell wieder beigelegt und es gab seither keinen Stress oder Angriffe mehr. So hat er sich gut in die Gruppe des zwei Docs und des Andamanen Fuchsgesichts eingegliedert

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Über den Autor Philipp

Philipp kam zum ersten Mal 2019 mit dem Thema Meerwasser in Berührung, sofort war er fasziniert von dem Thema und den Bewohner der Unterwasserwelt. Im Moment liebt er seinen Nanowürfel im Büro, in dem nur zwei Clownfisch und Anemonen wohnen und nebenbei kümmert er sich noch um die 2000l Zuchtanlage.

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