Wo kommen sie her und was du dagegen tun kannst

Veröffentlicht: 12.09.2022
Lesezeit: ca. 3m
Author: Tobias

Als Meerwasser-Neuling wird man tatsächlich vor so viele Fragen gestellt, dass man teilweise den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Kurz nachdem alles vorbereitet und gestartet ist, macht sich ggf. schon die erste unschöne „Plage“ breit. Das Gestein nimmt eine bräunlich-orange Färbung ein und man kann überall eine Art braunen Belag feststellen. Keine Sorge, in der Regel handelt es sich um harmlose Kieselalgen.

In diesem Blogbeitrag möchten wir euch zeigen, dass das gar nicht so tragisch ist und wie man relativ sicher die Kieselalgen wieder los wird.

Die Kieselalge, oder auch Diatomeen

Nur Plage oder auch sinnvoller Teil unseres Ökosystems

Kieselalgen gehören zu den Erstbesiedlern und somit in der Startphase eines Meerwasser Aquariums völlig normal. Beim einen mehr und beim anderen weniger tritt diese Algenform auf und sorgt bei Neulingen für Unsicherheit.

Bevor wir uns allerdings weiter mit dieser Alge beschäftigen, sollten wir uns auch sicher sein, dass es sich um genau diese Alge handelt. Daher ist die Bestimmung der Alge sehr wichtig.

Kieselalgen sind trivial zu erkennen. Sie bilden einen bräunlichen Belag über Gestein, Scheiben und Sandsubstrat. Wer sie einmal gesehen hat, wird sie auch immer wieder erkennen. Eine Verwechselung, könnte die mit Dinoflagellaten passieren, da diese „relativ“ ähnlich aussehen. Eine mikroskopische Untersuchung schafft hier für Klarheit. Kieselalgen sind meist stabartig und bewegen sich nicht selbständig. Ferner bilden Kieselalgen keine mit Luftbläschen angehefteten Fäden aus.

Wichtig für unseren ganzheitlichen Ansatz zu wissen:

In unseren Weltmeeren stellen die Kieselalgen mit Ihren über 100.000 verschiedenen Arten das Fundament der Nahrungspyramide dar. Sie sind Hauptbestandteil des Meeresphytoplanktons und dienen somit all unseren Grünfressern eine hervorragende Nahrungsgrundlage. Sie sind also fester Bestandteil unseres Ökosystems. Nur wenn die Population überhandnimmt, können Kieselalgen zum Problem werden.

Woher kommen Kieselalgen?

Sobald wir in der Startphase unseres Beckens das Licht anschalten, erhalten Kieselalgen als Erstbesiedler alle Ressourcen zum Wachsen. Als autotrophe Organismen, sind sie in der Lage durch Fotosynthese, Licht als Energiequelle zu nutzen und stehen auch mit allen anderen autotrophen Organsimen, wie bspw. Korallen vorerst in Konkurrenz.

Sie ernähren sich zudem über das im Wasser vorhandene Silikat, welches wir über unser Leitungswasser ins Becken eingebracht haben. Selbst mit einer Osmoseanlage und nachgeschaltetem Mischbettharz, kann es vorkommen, dass Reste von Silikat eben im Wasser vorhanden sind. Weitere Quellen können sein: Gestein, Sand oder auch Kleber.

Wie werde ich Kieselalgen los?

Was du tun kannst, um dein Aquarium von Kieselalgen zu befreien

Nachdem wir nun wissen, wie Kieselalgen in unser Meerwasser Aquarium kommen und welche Funktion diese haben, können wir uns dieses Wissen zunutze machen.

Zuallererst überprüfen wir unser Osmose-Wasser auf mögliche Silikat-Anteile und reduzieren diese durch eine Nachschaltung eines Mischbettharzes oder auch durch die Erneuerung eines bestehenden Filters. Somit halten wir die eingebrachte Menge gering und können aufkommenden Bewuchs durch natürliche Fressfeinde wunderbar bekämpfen.

Wir empfehlen nicht den Einsatz von Silikat-Adsorber Medien, da diese ebenfalls Phosphat entfernen und ggf. zu einer Unruhe im Nährstoffhaushalt führen. Das Aquarium kann sich bei entsprechendem Besatz eigenständig darum kümmern.

Eine ausreichend dimensionierte „Cleaning-Crew“, stellt schon mal eine hervorragende Hürde dar und wird in unserem Fall noch zusätzlich durch Doktoren, ein Fuchsgesicht und einen Algenblenny ergänzt. Auch interessant kann der Einsatz von Copepoden sein, denn diese vertilgen ebenfalls Unmengen an Phytoplankton, worunter ja Kieselalgen gehören. Dies erfordert allerdings eine Hinzugabe von Phytoplankton. Wie ihr eigenes Phytoplankton züchtet, könnt ihr in unserem unterhalb dieses Beitrages angehefteten Blogbeitrag nachlesen.

Je nach gewählter Start-Strategie können Kieselalgen also unterschiedlich angegangen werden. Wir folgen hier unserem ganzheitlichen Ansatz und halten sie mit unterschiedlichen Fressfeinden im Zaum. Denn Kieselalgen gehören ebenfalls zum Spektrum unseres Ökosystems und werden vor allem von unseren Doktoren mit Vorliebe aufgespürt und vertilgt 😊. Dadurch werden auch die Nährstoffe, die in den Algen gebunden sind, wieder freigegeben und sind somit in der Wassersäule wieder verfügbar. Nähere Infos hierzu findet ihr in unserem Blogbeitrag zum Thema „Meerwasseraquarium SPS Show Tank – Besatzplanung“ unterhalb dieses Blog-Artikels.

Solltet Ihr Fragen oder Anregungen haben, so schreibt uns gerne in die Kommentarfunktion. Wir freuen uns!

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Artikel-Tags: aquarium kieselalgen
Über den Autor Tobias

Schon immer hat sich Tobias ein Meerwasser-Aquarium gewünscht. 2018 war es dann soweit - der erste Nanowürfel wurde angeschafft. Seitdem ist er vom Meerwasser-Virus infiziert. Aktuell pflegt er sein privates 525XL und eine weitere SPS-Zuchtanlage und lebt dieses Hobby umso intensiver.

Wir konnten leider keine Ergebnisse finden.

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