Umzug, Reinigung und Anpassung

Veröffentlicht: 03.08.2022
Lesezeit: ca. 4m
Author: Tobias

Damit wir die optimalen Startbedingungen für unser neues SPS Showbecken gewährleisten können, muss natürlich ordentlich geputzt, desinfiziert und angepasst werden. Aber zuallererst brauchen unsere Bewohner ein neues – temporäres - Zuhause. Ein schwerer Schritt, aber auch irgendwie schön.

Die Reinigung beginnt Man glaubt gar nicht, was sich in einem Aquarium alles ansammelt...

Umzug der Bewohner

Alle Bewohner beziehen ihr vorübergehendes neues Zuhause

Ihr habt euch sicher schon gefragt, was mit unserem Besatz passiert ist. Damit wir das neue Becken ordentlich und ohne jeden Druck einfahren können, benötigt es ein vernünftiges vorübergehendes Zuhause für unsere bisherigen Bewohner. Glücklicherweise haben wir ein leerstehendes 350 Liter Becken, dass noch nicht an den Kreislauf des Ablegertanks angeschlossen war. Wir haben also das freie Becken angeschlossen, mit Salzwasser befüllt, alle Werte überprüft und erstmal einige Zeit im System mitlaufen lassen. Nachdem sich das Gesamtsystem einpendelt und balanciert hat, war das neue Habitat bereit für seine Bewohner.

Im Anschluss haben wir das alte Becken sprichwörtlich auseinander gekloppt. Der Steinaufbau hat durch seine turmartige Form nicht in das Ablegerbecken gepasst. Daher mussten wir die Türme vorsichtig auseinander meißeln, ohne etwaiges Leben zu stören. Nachdem alle Steinaufbauten und Korallen übersiedelt waren, konnten wir unseren Fischbesatz einfangen und übersiedeln. Allen Tieren geht es hervorragend und sie haben den Umzug ohne Ausfälle überlebt.

Die Fische in ihrer vorrübergehenden Unterkunft Die Fische in ihrer vorrübergehenden Unterkunft

Reinigung & Desinfektion

Jetzt heißt es schrubben, schrubben und schrubben

Damit das Becken sozusagen wieder auf Werkseinstellungen gesetzt werden konnte, mussten alle Kalkrotalgen entfernt und Plagen abgetötet werden. Aber wie bewerkstelligt man das am besten?

Nachdem alle Bewohner, Gestein und da Wasser entfernt waren, haben wir das Becken vollständig mit Osmosewasser gefüllt und wieder vollumfänglich in Betrieb genommen. Also Strömungspumpen, Rückförderpumpe, Abschäumer etc. So lief das Becken einen Tag. Durch das Osmosewasser und dessen wesentlich niedrigere Dichte sollte schon ein gewisser Desinfektionsaspekt in Kraft getreten sein. Am Folgetag haben wir auf 525 Liter Brutto ca. 1,5 kg Zitronensäurepulver aus der Drogerie hinzugefügt.

Die Zitronensäure hat wahre Wunder gewirkt. Durch ihre entkalkende Funktion konnten die Kalkrotalgen nach ca. 24h extrem einfach abgeschabt werden. Stellen, die durch den Scheibenmagneten nicht gut erreichbar waren, haben wir zusätzlich mit einem einfachen „Glitzi“ gereinigt (bitte nur die weiche Seite nutzen).

Nicht nur, dass die Zitronensäure uns extrem viel Arbeit gespart hat, sie hat einen weiteren unverzichtbaren Effekt. Durch den extrem niedrigen pH-Wert werden auch alle bisher vorhandenen Plagen wie: Glasrosen etc. abgetötet – auch an Stellen, die optisch nur schwer kontrollierbar bzw. erreichbar sind. So werden automatisch Zu- und Abflussrohre und Pumpen desinfiziert.

Die Zitronensäure-Behandlung haben wir ca. 24h durchgeführt. Daraufhin haben wir das Wasser abgepumpt und die Überreste mit einem Nasssauger abgesaugt. Die Technikkomponenten wurden inkl. Verrohrung ausgebaut und sorgfältig mit Osmosewasser gereinigt und gespült. Aus alt mach neu - funktioniert wunderbar!

Technische Anpassungen

Ohne Wasser einfach viel einfacher...

Filtersockenhalter entfernt Die Filtersockenhalterung wurde mit einem Teppichmesser herausgeschnitten

Wann hat man schon die Gelegenheit umfangreichere Anpassungen völlig druckfrei durchzuführen. Nachdem das Aquarium jetzt völlig leer, trocken und sauber war, konnten wir uns dem Technikbecken widmen.

Der Filtersockenabteil wird von uns nicht genutzt und hat in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen geführt. Durch das Kammerndesign hat sich dort Detritus abgelagert, der regelmäßig abgesaugt werden musste. Hat man dies manchmal vergessen, hat sich das direkt in den Nährstoffen wiedergespielt. Nachdem klar war, dass auch diesmal ein Clarisea Vliesfilter zum Einsatz kommt, haben wir die entsprechenden Glasteile herausgeschnitten.

Auch die diversen Pumpen, die zuvor zum Einsatz kamen, flogen in diesem Zusammenhang direkt mit raus. Wir haben uns für ein Bypass-System an der Rückförderpumpe entschieden. So können wir an insgesamt vier Positionen den Druck regeln und weitere Reaktoren bei Bedarf zu schalten.

Zudem wurde die Verrohrung für Zu- und Abfluss überarbeitet. Jetzt haben wir wesentlich mehr Platz und alles wirkt aufgeräumter.

Der größte Vorteil des überarbeiteten Technikbeckens ist die Geräuschentwicklung. Wir haben hier viel Wert auf ein möglichst leises Aquarium gesetzt.

Die Anpassungen zusammengefasst

Technikbecken neu verrohrt Das neu verrohrte Technikbecken
  • Druckleitung der Rückförderpumpe neu
  • Anschluss der Rückförderpumpe an das Rohrsystem mit einem flexiblen Schlauch entkoppelt.
  • Druckleitung durch ein Y-Stück getrennt, als Bypass-Vorbereitung.
  • Entfernung aller Wechselstrompumpen (Reaktoren, UVC).
  • Entfernung der zusätzlichen Strömungspumpen.
  • Hauptablauf neu verlegt für bessere Positionierung des Vliesfilter.
  • Notablauf neu verlegt
  • Entfernung der Filtersockenvorbereitung
  • Bypass System mit 4 Abgängen für Reaktoren, UVC etc. hinzugfügt.
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Artikel-Tags: sps aquarium reinigung showtank
Über den Autor Tobias

Schon immer hat sich Tobias ein Meerwasser-Aquarium gewünscht. 2018 war es dann soweit - der erste Nanowürfel wurde angeschafft. Seitdem ist er vom Meerwasser-Virus infiziert. Aktuell pflegt er sein privates 525XL und eine weitere SPS-Zuchtanlage und lebt dieses Hobby umso intensiver.

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